
Zwei amixon® Mischer mit Spiegelpolitur. Diese Mischer sind automatisch nass reinigbar und sterilisierbar. Die Chargengröße beträgt 2400 Liter. Die Mischer werden zur Aufbereitung von pulvrigem Penicillin verwendet.
Hygienisches Design und HACCP beim Vermischen pulvriger oder feuchter Lebensmittel
Entstanden ist die Idee der „Hazard Analysis and Critical Control Points“ übersetzt „Risikobasierende Gefahrenanalyse“ bei der NASA im Jahr 1958. Man wollte Richtlinien für die Herstellung, Lagerung und Verarbeitung von Weltraumnahrung erstellen.
Später wurden die Grundsätze von der Codex-Alimentarius-Commission der WHO übernommen: Gefahrenanalyse - kritische Kontrollpunkte - Grenzwerte - kontinuierliche Überwachung - Korrekturmaßnahmen - Dokumentation - regelmäßige Verifizierung.
In der EU ist die Verpflichtung zu HACCP seit 2006 in der Verordnung (EG) Nr. 852/2004 über die Lebensmittelhygiene geregelt. Prozessmaschinen für die Lebensmittelproduktion erfüllen hygienische Mindestanforderungen, um HACCP umsetzen zu können. Hier könnte beispielsweise auch die EHEDG ihre Leistungen anbieten. Die „European Hygienic Engineering and Design Group“ verfolgt das Ziel, die Lebensmittelsicherheit zu fördern. Die Mitglieder der EHEDG sind Maschinenbaubetriebe, Lebensmittelproduzenten, Forschungsinstitute und Gesundheitsbehörden. Insofern berät sie auch die europäische Gremien bei der Erarbeitung von gesetzlichen Hygienerichtlinien.
Die EHEDG bewertet beispielweise Konstruktionswerkstoffe und deren branchenspezifische Eignung. Etliche Maschinenbauer bringen sich mit verbesserten Konstruktionsideen in die Beschlussgremien der EHEDG ein. Sie kann praktische Reinigungstests durchführen und Hygienic Design Zertifikate für gute Reinigbarkeit ausstellen.
Die EHEDG ist bemüht, sich mit den US-amerikanischen Regierungsbehörde NSF (National Sanitation Foundation*) und der gemeinnützigen amerikanischen Organisation 3-A SSI (3-A Sanitary Standards**) auszutauschen, um auch transatlantisch gemeinsame Auffassungen zu etablieren.
*) Die NSF ist eine US-amerikanische Regierungsbehörde für Grundlagenforschung und Bildung in der Lebensmitteltechnik.
**) Die 3-A SSI ist eine gemeinnützige Organisation in den USA, die auf gute Hygiene-Designs in der Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie abzielt. Sie zertifiziert auch Komponenten anhand strenger theoretischer Konstruktionsanforderungen, Werkstoffvorgaben und Oberflächenbeschaffenheiten. Qualifizierungen durch praktische Reinigungstests sind jedoch nicht Bestandteil der 3-A SSI Zertifikate.

SinConvex® und SinConcave Mischwerkwendeln fördern die Mischgüter in der Peripherie des Mischraumes aufwärts. Oben angekommen fließen die Güter im Zentrum des Mischraumes abwärts und driften wieder nach außen. Trockene, feuchte oder suspendierte Güter werden ideal genau gemischt - unabhängig von differierenden Partikelgrößen, Schüttdichten, Fließeigenschaften und der Mischwerkdrehfrequenz. Nach 30 bis 100 Umdrehungen liegt in der Regel eine ideale Mischgüte vor.
amixon® Präzisionsmischer dienen der Aufbereitung für verschiedenste Nähr- und Genussmittel. Insofern müssen sie höchsten Hygieneanforderungen genügen.
Vertikale Präzisionsmischer: Maschinenaufbau und Mischprinzipien
Die dargestellten Mischsysteme haben unterschiedliche Einsatzschwerpunkte. Aber sie weisen die gleichen Hygienemerkmale auf. Sie mischen extrem schonend bei geringer Drehfrequenz und vermeiden Produkterwärmung sowie „Produktanreibungen“ an der Mischraumwandungen. Die Mischwerkzeuge sind nur oben gelagert und angetrieben. Es gibt keine Abdichtung im Mischraumboden. Die Mischwerkzeuge aller Mischer sind fugenfrei verschweißt und verschliffen. Die gasdichte Wellenabdichtung ist als PTFE-Lippendichtung ausgebildet und – sowohl trocken als auch nass – mikrobiologisch beherrschbar. Auch der Mischraum ist fugenfrei verschweißt und verschliffen. Dir unterseitigen Verschlussorgane dichten totraumfrei und gasdicht.
An dieser Stelle sei auf besondere Eigenschaften des Konusmischers hingewiesen. Er realisiert ideale Mischgüten bereits bei Füllgraden von 5% bis 10%. Sogenannte Multi-Step-Mischvorgänge werden gern bei komplexen Stoffgemischen in der Aromen- und Gewürzindustrie angewandt: Zunächst erfolgt eine Teilbefüllung, es erfolgt sodann eine Intensivvermischung bei dosierender Hinzugabe von Flüssigstoffzugaben. Nach Erhalt einer idealen Mischgüte werden anschließend empfindliche Komponenten zugegeben, die bei geringer Drehfrequenz besonders sanft „untergehoben“ werden. Diese Vorgehensweise ersetzt Kleinmischer, mit denen sogenannte Vormischungen erzeugt werden. Bedingt durch die konische Bauart werden die Schüttgüter bei langsam rotierendem Mischorgan entmischungsfrei ausgetragen - bei frei fließenden Gütern bis zum letzten Rest.
Inspektionstüren und deren Abdichtungen
Backmittel- oder Gewürzbetriebe nutzen ihre Mischer oft 30 Jahre und länger. Die Mischaufträge wechseln oft. An manchen Tagen 15-mal und mehr. Da werden die Inspektionstüren unzählige Male betätigt zum Zweck der Reinigung und Revision. Da muss das Öffnen und Schließen ergonomisch und zuverlässig erfolgen. amixon® hat KwickKlamp® Türverschlüsse entwickelt. Sie sind bequem bedienbar und schließen dauerhaft selbsthemmend.
amixon® kann auch verschiedenste Türdichtungen fertigen, aber die Inspektionstüre eines Pulvermischers ist nur dann besonders gut, wenn sie totraumfrei schließt. Mit der Ausführung OmgaSeal® von Clever-Cut® bieten wir eine Inspektionstür mit totraumfreier Abdichtung. Sie ist sehr präzise gefertigt und sie schließt dauerhaft gasdicht.
Selbstreinigung durch Restlosentleerung: SinConcave-Mischwerkwendeln lassen das Mischgut restlos abfließen.
Die Mischwerkzeuge sind fugenfrei verschweißt und verschliffen. Sie werden nur von oben angetrieben und gelagert. Die Wellendurchführung weist eine Lippenabdichtung auf. Diese ist auf Wunsch teilbar gestaltet und gestattet die Erneuerung einer verschlissenen Dichtung mit minimalem Aufwand.
Auch Flachbodenmischer können exzellente Restentleergrade aufweisen, wenn der untere Mischwerkarm sogenannte ComDisc® Werkzeuge aufweist.

Mischwerkwendel in SinConcave® Bauart. Normalerweise hat eine Mischwerkhelix eine Steigung von ALPHA = 17° bis 21°. Manche Mischgüter sind anhaftend, dann kann es passieren, dass sie während des Entleerens unvollständig abfließen. amixon® kann die Mischwerkhelix konvex oder konkav um wen Winkel BETA neigen. Dann beträgt der effektive Abflusswinkel EPSILON = 30° oder mehr. Schüttgüter fließen dann normalerweise restlos ab.
Wenn der amixon® Mischer einen flachen Boden aufweist, können ComDisc® Werkzeuge die Mischgüter nahezu restlos austragen. Das erhöht den Nutzen des Mischers und hilft Rohstoff Ressourcen zu schonen.
Während des Mischens floaten die ComDisc® Elemente im Strömungsschatten des unteren Mischwerkames. Wenn die Entleerung des Mischgutes stattfindet, senken sie sich ab und bestreichen sanft den Boden des Mischraumes. Sie wirken wie ein Scheibenwischer. Sie sind schräg angeordnet und schieben die Mischgutreste in den Austragsstutzen. Restloses Entleeren nach jeder Charge kann einen großen Gewinn für den Mischbetrieb erschließen. Insbesondere wenn stets variierende Rezepturen gemischt werden.
Ein amixon® Konusmischer kann auch restlos entleeren, wenn die Mischgüter rieselfähig sind.
amixon® Konusmischer und auch KoneSlid® Mischer können restlos bis auf wenige Gramm Staub entleeren, wenn die Mischgüter rieselfähig sind. Eine Gegenüberstellung der Nass- und Trockenreinigung können Sie hier lesen.
Alle diese Präzisionsmischer stellt amixon® in Paderborn selbst her.

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