Feinstpartikel
Feinstpartikel (auch Feinstäube genannt) sind feste Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer (µm). Besonders nanofeine Partikel mit Durchmessern unter 100 Nanometern (nm) gewinnen in der Verfahrenstechnik, der Industrie und der Medizin zunehmend an Bedeutung. Trotz ihrer vielseitigen Anwendungsgebiete stellen sie aufgrund ihrer Staubbelastung eine ernstzunehmende Herausforderung für Gesundheit, Umwelt und Anlagentechnik dar.
Eigenschaften und Klassifikation von Feinstpartikeln
Feinstpartikel lassen sich nach ihrer Herkunft und Zusammensetzung klassifizieren:
- Organische Stäube (z. B. Milchderivate, pharmazeutische Wirkstoffträger)
- Anorganische Stäube (z. B. Ruß, Metalloxide, Minerale)
- Giftige oder gesundheitsschädliche Stäube (z. B. Silikatstäube, bestimmte Metallstäube)
- Weniger giftige/nicht-toxische Stäube (z. B. Zuckerstaub, Kalkstaub)
Die Partikelgröße, Oberflächenstruktur und chemische Zusammensetzung beeinflussen die Reaktivität und die Wirkung auf Mensch und Umwelt maßgeblich.
Trotz der Gesundheitsrisiken werden Feinstpartikel gezielt genutzt:
- Medizinische Inhalationstherapie:
Feinstpartikel dienen als Träger für pharmazeutische Wirkstoffe wie Corticosteroide zur Behandlung von Atemwegserkrankungen. Beispielsweise werden spezielle Milchderivate (z. B. aus dem Hause Meggle) als Trägersubstanzen eingesetzt, um eine effiziente Inhalation und Wirkstoffaufnahme zu gewährleisten. - Pigment- und Farbindustrie:
Industrieller Ruß, hergestellt durch Pyrolyse, findet breite Anwendung als schwarzes Pigment in Druckerschwärze, Tonern, Lacken und zur Einfärbung von Gummireifen. Durch Agglomerationsprozesse (z. B. Trockenperlung oder Feuchtperlung) wird Ruß für die Weiterverarbeitung optimiert. - Weitere Anwendungsfelder:
- Herstellung von Katalysatoren
- Batterietechnologie (z. B. Aktivmaterialien in Lithium-Ionen-Batterien)
- Kosmetikindustrie (z. B. feine Pigmente in Make-up-Produkten)
- Lebensmitteltechnologie (z. B. Trägersubstanzen für Aromen oder Zusatzstoffe)
Anforderungen an verfahrenstechnische Apparate bei der Feinstpartikelverarbeitung
Beim Umgang mit feinstaubhaltigen Produkten müssen Prozessanlagen höchsten Anforderungen genügen:
- Gasdichtigkeit:
Apparate müssen dauerhaft gasdicht ausgeführt sein, insbesondere bei wechselnden Drücken (Vakuum/Überdruck) und rotierenden Mischwerkzeugen. - Dichtungstechnologie:
Je nach Staubart und Branchenanforderung setzt amixon® unterschiedliche Dichtungskonzepte ein:- Trockene Wellenabdichtungen (Standard bei weniger kritischen Anwendungen)
- Gasspaltdichtungen (ermöglichen produktseitig die kontaktlose Abdichtung, erfordern jedoch zusätzliche Staubabsaugung)
- Gleitringdichtungen (gasgespült oder flüssigkeitsgeschmiert, ideal für höchste Ansprüche)
- OmgaSeal®-Technologie (eine spezielle Entwicklung von amixon® für dauerhaft gasdichte Inspektionstüren)
Feinstpartikel sind ambivalente Substanzen: Einerseits ermöglichen sie innovative Produkte und Therapien, andererseits bergen sie erhebliche Risiken für Gesundheit und Technik. Daher ist höchste Sorgfalt bei der Auswahl der verfahrenstechnischen Lösungen und insbesondere der Dichtungssysteme geboten. Die maßgeschneiderten Konzepte von amixon® gewährleisten einen sicheren, effizienten und nachhaltigen Umgang mit staubenden Produkten.