
Multi-Step-Mischmethode
Die Multi-Step-Mischmethode beschreibt ein mehrstufiges Verfahren zur Herstellung hochwertiger Pulvermischungen mit definierten Flüssigstoffbeigaben. Zu Beginn werden ausgewählte pulvrige Komponenten in den Mischer chargiert. Das Mischwerkzeug erzeugt daraus ein homogenes Pulvergemisch. Anschließend folgt die Zugabe eines Flüssigstoffs. Sie erfolgt langsam-dosierend und bei laufendem Mischwerkzeug, damit sich die Flüssigkeit gleichmäßig verteilt und keine lokalen Überfeuchtungen entstehen.
In der Lebensmittelindustrie sind Rezepturen besonders komplex. Eine Instantmischung kann mehr als 30 verschiedene Pulver und mehr als fünf Flüssigkomponenten enthalten. Die Anforderungen an das Endprodukt sind hoch. Eine Mischung soll homogen sein und stabil gegen Entmischung. Sie soll staubfrei, gut fließfähig und exakt dosierbar sein. In Wasser muss sie sich schnell lösen und gut dispergieren. Das Produkt soll frisch und möglichst naturbelassen erscheinen, vor allem bei groben Bestandteilen wie Kräutern, Trockenfrüchten oder Trockengemüse. Es soll lagerstabil, schmackhaft, bekömmlich und reproduzierbar herstellbar sein.
Viele dieser Produktmerkmale werden entscheidend durch den Mischprozess geprägt. Bestimmte Pulverkomponenten können Flüssigkeiten gut aufnehmen, ohne zu verklumpen oder zu überfeuchten. Andere Rohstoffe tolerieren hohe Scherenergie und lassen sich mit hochvikoser Flüssigkeit intensiv benetzen. Feinstpulvrige Anteile können leicht überfeuchtete Mischungen „panieren“. Dadurch binden sie freie Feuchte, fixieren Staubanteile und tragen zur Entstaubung der Gesamtmischung bei. Diese gezielte Nutzung der Rohstoffeigenschaften ist ein wesentlicher Vorteil der Multi-Step-Methode.
Der Prozess folgt einer strukturierten Reihenfolge. Zunächst gelangen die robustesten Komponenten in den Mischer und werden benetzt. Danach wird der Mischprozess kurz unterbrochen, weitere Pulversorten kommen hinzu und der Flüssigstoffauftrag wird angepasst. So wächst der Füllgrad im Mischer Schritt für Schritt. Dieser Ablauf wiederholt sich, bis alle standardmäßig belastbaren Rohstoffe verarbeitet sind. Sehr fragile Bestandteile wie Gemüse, Früchte, Croutons, Fleischzubereitungen, Klöße oder Kartoffelstücke werden erst am Ende des Prozesses eingetragen. Sie werden schonend untergehoben, damit ihre Struktur erhalten bleibt.
Oft entstehen solche Prozessketten durch das separate Zubereiten einzelner Vormischungen in kleinen Mischern. Diese werden der Reihe nach in den Haupt- oder Finalmischer überführt und dort zusammengeführt.
Ein amixon®-Konusmischer ermöglicht es, sowohl Vormischungen als auch Finalmischungen im gleichen Apparat herzustellen. Dies ist möglich, weil diese Mischergattung auch bei sehr kleinen Füllgraden die volle Leistung von Schneidrotoren, Messerköpfen und Desagglomeratoren erreicht. Die Werkzeuge können tief im Konus platziert werden und arbeiten bereits bei minimaler Produktmenge effizient.
Das Bild links zeigt amixon®-Konusmischer verschiedener Größen mit kongruenter Bauweise. Die schwarze Wellenlinie zeigt den Mindest-Füllgrad an. Der Schneidrotor befindet sich bei allen Baugrößen an derselben Position. Dadurch können auch sehr große Konusmischer mit extrem kleinen Füllgraden betrieben werden. - Ohne verfahrenstechnische Einschränkungen.