Mischtrocknen

Feuchte Schüttgüter und Pasten können auf verschiedene Weise getrocknet werden, beispielsweise durch Walzen-, Scheiben-, Band-, Sprüh-, Wirbelschicht- oder Spinntrocknung. Eine in der Industrie weit verbreitete Methode ist darüber hinaus das Mischtrocknen.

Dabei wird das Produkt schonend bewegt und intensiv durchmischt. So ist sichergestellt, dass innerhalb der gesamten Charge jederzeit ein homogener Feuchtegehalt vorliegt. Die zur Verdampfung der flüssigen Phase erforderliche Wärme kann auf unterschiedliche Weise in das Produkt eingebracht werden:

1. durch mechanische Mischenergie, die in Wärme dissipiert wird, oder
2. durch heiße, trockene Luft, die über oder durch das bewegte Mischgut geführt wird, oder
3. durch direkten Kontakt des Mischguts mit den beheizten Oberflächen des Mischers.

Idealweise sind Mischraum, Mischwerkzeugwelle und Mischwerkzeuge temperiert. Die genannten Wärmeeintragsmechanismen können einzeln oder in Kombination eingesetzt werden. Alle drei Verfahren können chargenweise oder kontinuierlich erfolgen.

Am weitesten verbreitet ist Methode (3.) im Chargenbetrieb. Sie ist energetisch günstig, besonders hygienisch und ermöglicht einen gezielt einstellbaren Prozessdruck im Misch- und Trocknungsraum. In den meisten Anwendungen wird ein Vakuum angelegt. Dieses erhöht die Trocknungsleistung und ermöglicht das Trocknen temperaturempfindlicher Wirkstoffe bei sehr niedrigem Temperaturniveau.

So dürfen manche pharmazeutische Wirkstoffe beispielsweise nicht wärmer als 35 °C werden. Bereits bei 35 °C verdampft Wasser, wenn der Absolutdruck im Mischraum unter 55 mbar liegt.