
Nassreinigung
In Pulvermischern erfolgt die Nassreinigung häufig mithilfe rotierender Waschköpfe. Diese besitzen exzentrisch angeordnete Düsen. Der Wasserdruck liegt typischerweise zwischen 1,5 und 2,5 bar. Die Rotation erfolgt selbsttätig durch den Düsenstrahl. Dabei werden alle Richtungen im Mischraum zyklisch beaufschlagt.
Eine alternative Methode ist die Zielstrahlreinigung. Hierbei arbeiten die Düsen mit deutlich höherem Druck. Typische Werte liegen zwischen 20 und 80 bar. Der gerichtete Strahl erzeugt hohe lokale Scherkräfte. Dadurch lassen sich Anhaftungen sehr effektiv ablösen. Der Reinigungsprozess wird somit beschleunigt. Zudem kann der Gesamtwasserverbrauch reduziert werden.
amixon® Mischer sind mit programmierbare Reinigungsdüsen ausgestattet. Sie erfassen den gesamten Mischraum gezielt. Besonders verschmutzte Bereiche werden intensiver beaufschlagt. Die Reinigungsstrategie spart Zeit und Wasser. Sie ist reproduzierbar und validierbar. Dies ist insbesondere für Anwendungen in der Pharma- und Lebensmittelindustrie relevant.
Eine reinigungsfreundliche Konstruktion ist daher ein Kernelement moderner Mischer. Sie muss mit industrieller Robustheit vereinbar sein. Gleichzeitig dürfen Mischgüte und Prozessstabilität nicht beeinträchtigt werden. amixon® Apparate sind besonders reinigungsfreundlich konstruiert. Ergänzende Systeme wie WaterDragon® und programmierbare Zielstrahldüsen ermöglichen eine effiziente Nassreinigung und Trocknung. So lassen sich kurze Reinigungszeiten und eine hohe Prozesssicherheit realisieren. Im Technikum führt amixon® gern alle Prozessschritte vor.
In einem Pulvermischer sollten mehrere Waschdüsen installiert sein. Mindestens drei Düsen gelten als sinnvoll. Entscheidend ist, dass auch die Mischwerkzeuge vollständig erfasst werden. Diese müssen von allen Seiten gereinigt werden. Nach der Nassreinigung ist die Trocknung von zentraler Bedeutung. Sie muss vollständig und zuverlässig erfolgen. Restfeuchtigkeit ist aus produktionstechnischer Sicht kritisch. Eine effektive Trocknung setzt glatte Oberflächen voraus. Toträume und Hinterschneidungen sind zu vermeiden. Das Reinigungsmedium muss vollständig abfließen können.
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Auf der abstrakten Ebene kann die Reinigungsleistung R als Funktion der vier Faktoren geschrieben werden:
R=f(M,T,C,Z)
- M: Mechanik (z.B. Strahlkraft, Scherspannung)
- T: Temperatur
- C: Chemie (Konzentration, pH, Tenside)
- Z: Zeit (Einwirkdauer)
In der Schüttguttechnik wird die Nassreinigung normalerweise vermieden. Der Grund dafür ist die hohe Sensibilität trockener Produktionsanlagen gegenüber Feuchtigkeit. Denn Restwasser kann zu Anhaftungen, mikrobiellen Risiken oder Folgekontaminationen führen. Deshalb werden Pulvermischer bevorzugt trocken gereinigt.
Eine andere etablierte Methode ist die manuelle Feuchtreinigung mit Einwegtüchern. Dabei wird die Adhäsionswirkung leicht angefeuchteter Textilien genutzt. Die Oberflächen werden dabei nur leicht benetzt, aber nicht geflutet. So entstehen weder Tropfen noch frei fließendes Wasser. Auf diese Weise lassen sich Staubreste zuverlässig entfernen. Die verbleibende Feuchtigkeit verdunstet unmittelbar. Die Wasserdampfbelastung der Umgebung bleibt gering. Nach der Reinigung bleibt keine messbare Restfeuchte im Mischer zurück. Diese Methode muss jedoch manuell ausgeführt werden. Bei hartnäckigen Verschmutzungen stößt sie an ihre Grenzen. Auch bei hohen Anforderungen an die Reproduzierbarkeit ist sie manchmal nicht ausreichend.
In solchen Fällen wird eine Nassreinigung durchgeführt. Diese kann manuell oder automatisiert erfolgen. Die Nassreinigung ist gut wissenschaftlich untersucht. Eine Theorie ist das sogenannte “Sinnersche Modell”. Es wurde unter anderem von der Henkel AG systematisiert. Es beschreibt die Wirkfaktoren einer erfolgreichen Nassreinigung. Dazu zählen die mechanische Wirkung, die Einwirkdauer, die Temperatur und die Chemie. Ergänzt werden diese durch konstruktive Aspekte sowie den sicheren Abfluss. Moderne Weiterentwicklungen berücksichtigen darüber hinaus die Strömungsführung und die Automatisierung.