Mischgütekriterien

​​Mischgütekriterien beschreiben die Gleichmäßigkeit eines heterogenen Stoffsystems. Dazu gehört eine einheitliche Partikelgrößenverteilung. Auch eine gleichmäßige Farbgebung kann als Qualitätsmerkmal dienen. Wichtig sind agglomeratfreie Primärpartikel und eine homogene Feuchteverteilung. Die Fließfähigkeit einer Großcharge ist ein weiterer Indikator. Gleiches gilt für das Rieselverhalten und die Lagerstabilität. Bei Synthesereaktionen kann ein stabiles, einheitliches Temperaturniveau entscheidend sein. Chemische Eigenschaften sollten keine lokalen Abweichungen zeigen. Auch die Absorptionseigenschaften müssen über die gesamte Charge hinweg konstant bleiben. Für die Bewertung stehen verschiedene optische Analysetechniken zur Verfügung. Eingesetzt werden Laserbeugung, hochauflösende Bildanalyse, dynamische Lichtstreuung sowie Raman- und IR-Mikroskopie. Zusätzlich liefern optische Kohärenztomographie, Lichtblattmikroskopie, Phasenkontrast und Fluoreszenzmikroskopie wertvolle Informationen über Partikelgrößen, Formen und Verteilungen.

Weitere Kriterien hängen von der jeweiligen Anwendung ab. Die Dichteverteilung sollte homogen sein, insbesondere bei Funktionswerkstoffen und Pulversinterprozessen. Die elektrische und thermische Leitfähigkeit kann ein Maß für Gleichmäßigkeit sein. In der Lebensmitteltechnologie spielen Aromaverteilung, Löslichkeit, Dispergierbarkeit, Sinkverhalten und Wasseraktivität eine wichtige Rolle. Bei keramischen und metallischen Pulvern sind Grünlingsfestigkeit und Pressverhalten zentrale Indikatoren. Bei polymeren Pulvern sind die Verteilung von Additiven und das Schmelzverhalten relevant. Auch eine gleichmäßige Benetzbarkeit und konstante Oberflächenenergien können auf eine gute Mischgüte hinweisen. In reaktiven Systemen ist eine einheitliche Reaktionsbereitschaft entscheidend.